Pflanzen des Waldes

Verhalten im Wald

Was für die Tiere gilt, gilt natürlich auch für die Pflanzen.

Zu jeder Zeit:    Bitte größte RÜCKSICHT  auf die Natur

45. Weidenröschen

Die Sommerfarben des Wittgensteiner Wisentwaldes sind rot: Den Anfang macht der Rote Fingerhut, der zunächst einige Böschungen, Hänge und Schläge purpurn färbt. Dann folgt kurz darauf und miteinander das Schmalblättrige Weidenröschen, auch Waldweidenröschen oder Feuerkraut genannt, um auf Kahlschlägen, Waldwiesen, Wegeböschungen, den Pinsel noch einmal kräftig ins Purpurrot zu tauchen. 

 

 

 

4. Roter Fingerhut

Neben dem Weidenröschen schickt sich der Rote Fingerhut mit seiner purpurnen Blütenfarbe an, den Wittgensteiner Wisentwald im Sommer rot zu färben. Das in seinen Blättern vorkommende Heilmittel Digitalin und seine Farbe waren es, die dieser auffälligen, schönen, jedoch in allen Teilen giftigen Pflanze den lateinischen Namen gaben: Digitalis purpurea. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass es den Roten Fingerhut auch in weiß, also mit weißen Blüten gibt, allerdings bei uns in Wittgenstein sehr viel seltener.

 

 

 

15. Baumbart

Der gewöhnliche Baumbart – eine bei uns noch recht häufige Flechtenart – bildet bis zu 30 Zentimeter lange Flechtenbärte aus und verschafft sowohl Bäumen als auch ganzen Landschaftstypen jene „bärtige Mystik“, auf denen Märchen, Legenden und schaurige Geschichten fußen. Diese Bartflechte ist ausschließlich in Gebieten mit hoher Luftqualität zu finden und lebt auf Bäumen mit saurer Borke wie Fichten und Birken. 

 

 

 

 

24. Fliegenpilz

Manche Menschen gehen in den Wald, um essbare Pilze zu sammeln. Andere suchen den Wald auf, um sich an der Schönheit der Natur zu erfreuen. Wiederum andere – zum Glück nur noch wenige – meinen, alle ungenießbaren oder gar giftigen Pilze zerstören zu müssen mit dem vermeintlichen Ziel, die Menschheit vor diesen Giftzwergen retten zu wollen. 

Gerade weil diese hübschen Pilze mit dem auffallend roten Hut und den weißen Flöckchen so markant und unverwechselbar sind, werden sie aufgrund ihrer Giftigkeit schnell mal so im Vorübergehen zertrampelt. Waldbesucher, die die hübschen, farbenfrohen Fliegenpilze zertrampeln, sind anderen Naturliebhabern wiederum geradezu ein Gräuel. Ich bin ganz sicher, dass Du das niemals machst.

 

 

 

 

14. Keulenfuß-Trichterling

Im Spätsommer und Frühherbst überrascht uns ein anscheinend „geselliger“ Pilz entlang der Waldwege mit auffallend großem Schirm, der immer in kleineren Gruppen anzutreffen ist. Es ist ein Vertreter der Trichterlinge und sein keulenförmig verdickter Stiel gab ihm seinen deutschen Namen. Er scheint gerade in den Herbstwochen bei uns so häufig zu sein, dass er zum Wisentwald gehört wie das bunte Herbstlaub.

 

 

 

 

38. Schopftintling

Dieser im Wisentwald recht häufige Pilz ist ein wahrer „Hingucker“. Zum einen, weil er sowohl auf gedüngten Wiesen und Feldern als auch im Wald und auf Waldwegen recht häufig anzutreffen ist. Dann aber auch, weil er sein Aussehen im Lauf der Monate ganz erheblich ändert: Jung ist sein Hut ein walzenförmiges, schuppiges Gebilde; nach dem Aufschirmen glockenförmig und schließlich löst sich der Hut vom Rand her tintenartig auf. Einfach faszinierend!

Jung, bei noch geschlossenem Hut ist er ein wohlschmeckender Pilz, der bei uns so ab Mai bis in den November zu sehen ist.

 

 

 

 

 

34. Mozartlocken

Zarteste Gebilde zur Winterzeit in unseren Wäldern

Mit den ersten Nacht- und Bodenfrösten entdecken so manche aufmerksam-neugierigen Wanderer in unseren Wäldern merkwürdige Phänomene. Die einen halten sie für Pilze, andere vermuten ein Schnecken- oder Spinnensekret, wiederum andere deuten diese „weißlichen Haare“ als gefrorene Zellulose abgestorbener oder toter Bäume. Der Volksmund gab diesen „weißen Gebilden“, die sich auf abgestorbenen Ästen und Zweigen bilden, den treffenden Namen „Mozartlocken.

Bei genauerer Betrachtung lösen sich die Rätsel um die sagenhaften „Locken“ Die filigranen Strukturen bestehen schlicht aus gefrorenem Wasser, also aus Eis. Wobei aber nicht das austretende Wasser  gefriert, sondern das bereits gebildete Eis zu feinsten Haarsträngen gepresst und geformt wird.

 

 

 

 

 

43. Wald-Schachtelhalm

Kaum zu glauben, dass auch die Vorfahren dieses kleinen, grazilen, maximal 50 cm hohen Wald-Schachtelhalmes vor zirka 360 Millionen Jahren für unsere heutigen Steinkohlelagerstätten verantwortlich waren. Allerdings bildeten zu jener Zeit die Farne und Schachtelhalme Bäume bis zu 30 Meter Höhe aus.  Diese Art ist giftig, stellt aber wegen seiner auf Waldstandorte begrenzten Lebensräume keine Gefahr für das Weidevieh dar und Wildtiere meiden die Pflanze ohnehin.

 

 

 

 

19. Baummoos

Moose und Flechten zu bestimmen fällt sogar Fachleuten manchmal schwer. Einige Moosarten an Bäumen sehen aus wie Flechten, sind aber bei näherem hinsehen Moose. Und andere moosartige Wesen sehen aus wie Moos, sind aber Flechten, tragen jedoch das „Moos“ (zu Unrecht) im deutschen Namen und führen uns in die Irre. 

 

 

 

 

31. Jacobs-Greiskraut

Der deutsche Artname dieses bei uns in Wittgenstein zunehmend häufiger anzutreffenden Jakobs-Greiskrautes bezieht sich auf den 25. Juli, dem Jakobi- oder Jakobs-Tag, dem angeblichen Blühtermin dieses Krautes.

So schön diese Pflanze auch aussieht, sie ist extrem giftig und kann Pferden und Weiderindern sehr gefährlich werden. Alle Wildtiere, auch die ausgewilderten Wisente, meiden dieses Kraut und nur die Blüten werden von Insekten angenommen.

 

 

 

 

10. Rosskastanie

Kastanienbäume findet man bei uns in Wittgenstein nicht nur in Parkanlagen, auf Friedhöfen oder an Alleen, sondern auch im fürstlichen Wisentwald, weil die Früchte dieser Bäume im Herbst ein wertvolles Wildfutter darstellen.

Die Früchte müssen im Boden bis zum nächsten Frühjahr keimen, sonst geht die Keimfähigkeit verloren. Seit jeher gelten die Früchte der Rosskastanie auch als heilendes Pferdefutter.

 

 

 

 

 

16. Die Eberesche – der Vogelbeerbaum

Auch im Wisentwald leuchtet es im Herbst so von August bis November hier und da wieder rot. Manchmal sind ganze Hänge und Schläge, zahlreiche Böschungen, unzählige Waldränder leuchten ebereschenrot, vogelbeerbaumrot.